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Das Toxische-Schock-Syndrom

Was ist das toxische Schocksyndrom?

Das staphylokokkenbedingte toxische Schocksyndrom (TSS) ist eine seltene, aber schwere akute Erkrankung, die während der Menstruation bei der Verwendung von vaginalen Hygieneprodukten (Tampons, Menstruationstassen) auftreten kann.
Betroffen sind häufig junge, gesunde Frauen, die vaginal mit dem Bakterium Staphylococcus aureus, welches das Toxin TSST-1 produziert, besiedelt sind.

Nicht alle Personen, die Träger von Staphylococcus aureus mit TSST-1-Produktion sind, entwickeln ein toxisches Schocksyndrom. Dies deutet darauf hin, dass weitere begünstigende Faktoren an der Entstehung der Erkrankung beteiligt sind.

Wie entsteht das toxische Schocksyndrom?

Etwa 1 % der Schweizer Bevölkerung ist vaginal mit Staphylococcus aureus besiedelt, der das Toxin TSST-1 produziert. Die meisten Betroffenen wissen nichts von dieser Besiedelung.

Es konnte gezeigt werden, dass das Tragen einer internen Menstruationshygiene (Tampon, Menstruationstasse) über die empfohlene Tragedauer hinaus ein toxisches Schocksyndrom auslösen kann.
Dabei verbleibt das Bakterium im Vaginalbereich, kann nicht ausgeschieden werden und vermehrt sich stark. In der Folge setzt es das Toxin TSST-1 frei, das in den Blutkreislauf gelangt und einen Schock sowie Organschäden verursachen kann – insbesondere an Leber, Lunge und Nieren.

In schweren Fällen kann das toxische Schocksyndrom zu Gewebsnekrosen, Amputationen bestimmter Körperteile oder sogar zum Tod führen.

Empfehlungen

  • Verwenden Sie keine internen Menstruationsprodukte, wenn bei Ihnen bereits ein menstruelles toxisches Schocksyndrom diagnostiziert wurde
  • Halten Sie sich strikt an die Gebrauchsanweisungen der jeweiligen Produkte. Bei Tampons darf die Tragedauer 6 Stunden nicht überschreiten
  • Wählen Sie einen Tampon mit einer Saugstärke, die Ihrem Menstruationsfluss entspricht
  • Verwenden Sie Tampons ausschließlich während der Menstruation
  • Waschen Sie sich vor und nach dem Wechseln Ihres Hygieneprodukts gründlich die Hände